Wie wird man Zahnarzt in Wiesbaden in der dritten Generation?
Eine kleine Familiengeschichte
Von Stephan Scholz, Praxis an den Quellen
Es kommt immer wieder vor, dass Menschen Berufe nicht einfach auswählen, oder „ergreifen“. Sie werden ihnen viel mehr in die Wiege gelegt. Letzteres trifft auch für mich zu. Was aber bedeutet das für meine Laufbahn als Zahnarzt? Wie äußert sich das in meiner beruflichen Praxis? Warum sehe ich meinen Beruf als Berufung? Und was bindet mich besonders an die wunderschöne Stadt Wiesbaden? Hier ein paar Antworten auf diese Fragen. Einige kommen direkt aus meiner Familiengeschichte.
Von der Saale an den Rhein: mein Großvater wird Zahnarzt in Wiesbaden
In gewisser Weise beginnt die Geschichte der heutigen Praxis an den Quellen in Wiesbaden mit dem Bau der Berliner Mauer. Die Abschottung des heutigen mittleren und östlichen Deutschlands veranlasste meinen Großvater, in Halle die Koffer zu packen und seine Praxis von der Saale an den Rhein zu verlegen. Damals gingen nicht wenige Zahnärzte in den Westen. Dies war vor allem der Politik der Verstaatlichung der medizin- und zahnmedizinischen Versorgung in der DDR zuzuschreiben. Viele niedergelassene Zahnärzte sahen aufgrund der Entwicklungen wenige Zukunftsperspektiven in ihrer Heimat. Zwar wurde versucht, die Zahnärzte durch Zusagen bezüglich Niederlassungsfreiheit und der materiellen Grundlagen an der Flucht zu hindern. Aber viele, so wie mein Großvater, hatten wenig Zutrauen in die Versprechungen. Sie gingen fort, so lange es noch ging.
Die Mediziner, die blieben, mussten in den nächsten DDR-Jahrzehnten mit veraltetem Gerät arbeiten. Diese Umstände machten eine patientengerechte Behandlung unmöglich. Von einer schmerz- und angstfreien Zahnbehandlung wie ich sie heute praktiziere ganz zu schweigen. Und so kam es, dass mein Großvater seine Praxis in der Scheffelstraße eröffnete – in einer zentralen Lage in Wiesbaden-Südost unweit des Kaiser-Friedrich-Rings. Mein Vater, der sein Studium in Halle an der Saale beendet hatte, gründete nach seiner Assistenzzeit in Freiburg und der Schweiz seine eigene Praxis in der Burgstraße 1. Er ließ sich dort nieder, wo ich später meine Praxis an den Quellen in der Burgstraße 6-8 eröffnen sollte. Also quasi gegenüber des heutigen Standorts der dritten Generation der Zahnärzte Scholz in Wiesbaden. Später verlegte dann auch mein Großvater seine Praxis zu meinem Vater. Womit sich der Kreis auch räumlich schloss.
Mein Weg zu der Praxis an den Quellen
Mit mir kam dann die dritte Zahnarzt-Generation meiner Familie in Wiesbaden ins Spiel. Bevor es soweit war, musste ich meinen Beruf allerdings erst von der „Pieke auf“ lernen. Ich hatte zwar die Neigung zur Zahnmedizin in die Wiege gelegt bekommen, aber natürlich nicht die Qualifikation. Nach meiner Zeit bei den Gebirgsjägern in Mittenwald begann ich erst einmal meine Ausbildung zum Zahntechniker. Diese Ausbildung kommt mir heute als Zahnarzt – und natürlich meinen Patienten – sehr zugute. Sie ermöglicht es mir, mich in die Arbeit der Zahntechniker und Zahnprothetiker hineinzuversetzen. Ich kann ihre Arbeit sehr gut beurteilen und so in enger Zusammenarbeit mit den besten Zahntechnikern das optimale Ergebnis für meine Patienten erzielen.
Nach meine Ausbildung bekam ich einen Studienplatz in Ulm, wo ich mein zahnmedizinisches Studium absolvierte. Während des ganzen Studiums arbeitete ich in den Semesterferien in Zahntechniklaboren. Auf diese Weise konnte ich das praktische Wissen vertiefen, da ich mir in der Ausbildung erworben hatte. Nach meine Zeit als Assistent bei Dr. Hermann Scholz und in Mörfelden erwarb ich die Praxis von Dr. Edgar Bracke in Wiesbaden. Von hier führte mich mein Weg in die heutige Praxis an den Quellen in Wiesbaden.
Warum ich meinen Beruf auch heute noch als Berufung empfinde
Wie in vielen Berufen, so wandelt sich heute auch das Berufsbild des Zahnarztes. Das liegt vor allem auch an der gestiegenen und sehr berechtigten Erwartungen der Patienten. Heute zählt – mehr als je zuvor – nicht nur technisches Wissen, sondern auch Verständnis, Empathie und die Fähigkeit zuzuhören. Außerdem muss ich als Zahnarzt bereit sein, immer etwas Neues dazu zu lernen, mich weiter zu entwickeln.
Diese Verpflichtung zu „lebenslangen Lernen“ empfinde ich nicht als Bürde. Sie ist eher eine Quelle der Inspiration, die es mir möglich macht, meinen Beruf auch heute und in Zukunft als Berufung zu empfinden. Ich habe Freude daran, mich für meine Patienten (die ich als Kunden betrachte und behandle), weiter zu qualifizieren. So habe auch nach meinem Studium auch eine Qualifikation als DGZH-Hypnosearzt und im Bereich ästhetische Zahnheilkunden (bei der Landeszahnärztekammer) erworben.
Seit den Zeiten meines Großvaters in der ehemaligen DDR und in der „alten“ Bundesrepublik hat sich in meinem Beruf viel getan. Ich kümmere mich beständig darum, für meine Kunden in den Bereichen Zahnvorsorge, Zahnerhalt, Zahnästhetik und Behandlung für Angstpatienten am Puls der Zeit zu bleiben. Hierzu gehört auch, dass ich mit meinen bestehenden und künftigen Kunden kommuniziere. Diese Webseite ist ein wichtiger Bestandteil meiner Kommunikation. Sie hat für ihre Inhalte und Kundenfreundlichkeit die Branchenauszeichnung Praxis+Award 2019 gewonnen.